Wir sind Erde. Das (ökologische) Bekenntnis zum Leben.

„The Blue Marble“ is a famous photograph of the Earth taken on December 7, 1972 by the crew of the Apollo 17 spacecraft en route to the Moon at a distance of about 29,000 kilometers (18,000 statute miles). It shows Africa, Antarctica, and the Arabian Peninsula. – gemeinfrei.

Johan Rockström im Mai 2023:
„Sieben von acht Grenzen des Erdsystems sind überschritten.“

Es ist an der Zeit, sich angesichts der begonnenen ökologischen Katastrophen Klima/Massenaussterben grundlegend zu bekennen… zum Leben: zu einem Leben ‚im Einklang mit der Natur‘, d. h. innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen.

  1. Wir sind Erde.1 Wir Menschen sind Teil des Wunders, dass wir Leben nennen.
  2. Wir haben ‚Ehrfurcht vor dem Leben‘.2 Wir leben auf einer wunderbaren ‚Oase des Lebendigen‘ inmitten unbelebter Sterne.3 Wir sind geboren und ins Leben gekommen, um dem Leben und allem Lebendigen zu dienen.
  3. Wir sind eins. Wir Menschen sind Bestandteil des ‚web of life‘4, dessen Schicksal wir teilen. Alles ist mit allem verbunden. Alles Leben ist gleich wertvoll. Vom Mammutbaum bis zur Eintagsfliege.5
  4. Wir sind klein unter dem Dach der Sterne. Das Leben ist kurz. Materielles ist sekundär.6
  5. Wir sind groß, wenn wir selbstlos lieben. Liebe ist Alles.
  6. Erfüllung, Zufriedenheit und Sinnstiftung erfahren wir durch Resonanz.7 Wir setzen auf Verbundenheit, Beziehungen, Liebe und Freundschaft. Wir nähren unsere Demut und Dankbarkeit.
  7. Jeder von uns Menschen ist einzigartig und unvergleichlich. Wir unterlassen Vergleiche – und bleiben bei unseren eigenen Grundbedürfnissen. Anhaftung entfremdet. Loslassen verbindet. Wir müssen still sein, um das Leben wispern zu hören.8
  8. Unsere härteste Währung ist Zeit – und wir haben nur diesen Augenblick. Wir fühlen uns aufgehoben und leben im ‚Hier und Jetzt‘ als Teil von etwas Größerem, dem Wunder ‚Leben‘. Für uns gilt: ‚Sein statt Haben‘.9 Wir wissen: Man kann nichts mitnehmen.10
  9. Grundlage unseres Handelns sind die unverbrüchlichen Menschenrechte.11 Weitere Leitprinzipien sind das ‚one-planet-thinking‘12 sowie die globale Geschlechter-, Klima-, Ressourcen- und Generationengerechtigkeit.13
  10. Wir stärken die Verantwortung der Bürger:innen für unsere Demokatie und unseren Rechtsstaat. Zur Bewältigung der immensen Herausforderungen sehen wir mehr Bürger:innenbeteiligung bspw. in Form von Bürger:innenräten vor.
  11. Unsere eigenen – auch ökologischen – Rechte enden dort, wo die der Anderen beginnen.14 Die Rechte nachfolgender Generationen sind stets gleichwertig zu denen lebender Menschen zu behandeln.15
  12. Wir achten unsere eigenen, persönlichen Grenzen. Wir sind selbstfürsorgend16 und bleiben weich, uns und anderen gegenüber. Unsere größte Befreiung wartet dort, wo die Angst wohnt.
  13. Wir akzeptieren, dass wir auf einem begrenzten Planeten nur das verteilen können, was da ist.17 Die planetaren Belastungsgrenzen18 sind unsere Grenzen, die wir achten und bewahren, um die Permanenz guten menschlichen Lebens19 auf diesem Planeten zu ermöglichen.
  14. Wir rufen angesichts des planetaren Notstands das Ökologische Zeitalter aus. Die Menschheit muss sich nun jederzeit den Erfordernissen der Ökologie unterwerfen, möchte sie die existenziellen Lebensgrundlagen und die Zivilisation bewahren.20
  15. Wir Menschen benötigen ein anderes Geldsystem, auf dessen Grundlage sich Lebensweltzerstörung und Ausbeutung nicht mehr lohnen. Menschheitsschutz und Öko-Regeneration sind ‚Care Arbeit‘ und daher nicht marktkonform.21 Keine Rechtsordnung, kein Zertifikat oder Siegel kann global Zerstörung verhindern, solange das Geld so ‚funktioniert‘ wie bisher.
  16. Wir leben Pazifismus und erkennen seine Grenzen im Ökologischen Zeitalter. Die Bewahrung der Lebenserhaltungssysteme der Erde22 (wie bspw. des Regenwalds) ist Sache der ganzen Menschheit und keine Entscheidung einzelner Machthaber:innen. Jeder Krieg gegen Menschen oder gegen die Lebenserhaltungssysteme der Erde ist faktisch ein Krieg gegen die gesamte Menschheit, da er einen Angriff auf unsere Lebensgrundlagen und alles Lebendige bedeutet.23
  17. Wir Öko-Bewegten können individuell zwar nicht die Welt retten, stehen jedoch für eine andere Zukunft. Wir sind die Veränderung, die wir uns wünschen für diese Welt.24 Wir sind gesellschaftliche Wirks25. Wir unterlassen etwas zu tun, nur, weil andere es machen.26
  18. Wir stellen uns unserem Schmerz um die Welt.27 Schmerz und Wut sind angemessene Gefühle angesichts der stattfindenden Zerstörung unserer Lebenswelt, in die wir selbst verstrickt sind.28
  19. Wir nehmen emotional Abschied von unserer bisherigen Lebensweise. Wir lassen unsere Trauer zu. So öffnen wir uns einer neuen Lebensweise und neuen Ansätzen zur Gestaltung der Zukunft.
  20. Wir sind selbstwirksam, in dem wir handeln – ob nun im großen oder kleinen Maßstab. Unsere gewaltfreie Widerständigkeit29 gibt uns die Selbstwirksamkeit, die die verständliche und berechtigte Klimaangst mildert.
  21. Wir brauchen nicht viel, um zufrieden zu sein. Zeit, Liebe und Zufriedenheit sind umsonst.30 Wir arbeiten, um zu leben – und nicht umgekehrt. Weniger ist mehr31, denn: ‚Wer Ziegen hat, hat Ziegenprobleme‘32. Wir leben ‚Hygge statt Hybris‘.33 Wir leben ‚Zeit statt Zeugs‘.34
  22. Wir leben terran.35 Wir reisen geerdet, ernähren uns überwiegend pflanzlich36, fördern die ökologische Agrarkultur37, streben eine minimalistische Lebensweise an38 und verwenden unsere Anschaffungen so lange wie möglich.39
  23. Wir meiden Macht, Ruhm, Geld und Überfluss40 und bleiben selbstgenügsam bei uns selbst. Macht ist ein Blendwerk, das uns von uns selbst bzw. der Erde entfremdet.41
  24. Wir pflanzen Bäume, unter denen wir selbst nicht sitzen werden.42 Wir Erwachsenen besitzen die Erdsystemverantwortung43, denn wir haben die Erde von den Nachgeborenen nur geliehen.44
  25. Wir sind sterblich45 – und unsere Sterblichkeit schenkt uns unsere Lebendigkeit.46 Am Ende unseres Lebens fügen wir uns ein in den ewigen Kreislauf des Lebens.47 Und werden wieder zu Erde.

Nach Auffassung des Autors dieser Zeilen, Marc Pendzich, ist es angesichts der begonnenen ökologischen Verwerfungen und Katastrophen der Klima- und Aussterbekrise an der Zeit, ‚Farbe zu bekennen‘ und sich individuell und persönlich zu entscheiden, auf welcher Seite man stehen möchte: Auf der Seite des Lebens – oder auf der Seite des Nichts?

>> siehe auch – in noch knappere Worte gefasst – das bekenntnis-zum-leben.de.


Anmerkungen, Erläuterungen und Quellen zu Wir sind Erde. Das Öko-Bekenntnis zum Leben.

Eingangszitat „Sieben von acht Grenzen des Erdsystems sind überschritten“ von Johan Rockström, siehe

[1] So lautet auch der Titel des ersten Kapitels des Handbuch Klimakrise. Klimakrise, Massenaussterben, Zukunft: Die relevanten Fakten, Zahlen und Argumente zur großen Transformation vom gleichen Autor aus dem Jahr  2020 bzw. ständig aktualisiert online unter https://handbuch-klimakrise.de/.

[2] vgl. Albert Schweitzer (1963): „Die Entstehung der Lehre der Ehrfurcht vor dem Leben und ihre Bedeutung für unsere Kultur“. In: Die Ehrfurcht vor dem Leben. Grundtexte aus fünf Jahrzehnten. Beck, 2020, S. 21. – Siehe auch ehrfurcht.handbuch-klimakrise.de.

[3] vgl. Pierre Rabhi (2016), französischer Schriftsteller, Landwirt und Ökologe: „Unser Planet ist eine wunderbare Oase inmitten unbelebter Sterne, in der das Leben herrlich ist: ein wahres Wunder eben“. – Rabhi im Interview in der Doku Tomorrow. Die Welt ist voller Lösungen von Melanie Laurent und Cyril Dion.

[4] ‚web of life‘ = ‚Netz des Lebens‘: Alle Lebewesen – ob nun Pflanze, Pilz, Einzeller oder Tier – sind im Ökosystem miteinander verknüpft und wiederum abhängig von der Stabilität der Lebenserhaltungssysteme wie bspw. der Atmosphäre. Jedes Aussterben einer Lebensform bedeutet eine Schwächung des ‚Netz des Lebens‘, z. B., weil Nahrungsketten reißen und somit eine destruktive Kettenreaktion hervorgerufen werden kann. Das Netz des Lebens trägt uns Menschen wie eine Hängematte – und wir sind: schwer. – vgl. artenvielfalt.handbuch-klimakrise.de.

[5] vgl. Marc Pendzich (2022): Eine neue Geschichte der Zukunft. Essays und Leitlinien4Future, 2. erweiterte Auflage, S. 17 sowie online unter https://eineneuegeschichtederzukunft.de/.

[6] ‚Materielles ist sekundär‘. – Dies gilt, so unsere Grundbedürfnisse erfüllt sind, vgl. Marc Pendzich (2022): Eine neue Geschichte der Zukunft. Essays und Leitlinien4Future, 2. erweiterte Auflage, S. 18f. sowie online unter https://eineneuegeschichtederzukunft.de/.

[7] vgl. Helmut Rosa (2016): Resonanz. Suhrkamp. – Siehe auch resonanz.handbuch-klimakrise.de.

[8] vgl. Marc Pendzich (2022): Eine neue Geschichte der Zukunft. Essays und Leitlinien4Future, 2. erweiterte Auflage, S. 19 sowie online unter https://eineneuegeschichtederzukunft.de/.

[9] vgl. Oscar Wilde (1891): „…der Mensch dachte, die Hauptsache sei zu haben, und nicht wusste, dass es die Hauptsache ist, zu sein“. In: Der Sozialismus und die Seele des Menschen. Aus dem Zuchthaus zu Reading. Aesthetisches Manifest.

[10] vgl. Marc Pendzich (2022): Eine neue Geschichte der Zukunft. Essays und Leitlinien4Future, 2. erweiterte Auflage, S. 94 sowie online unter https://leitlinien4future.de/.

[11] Die internationale Menschenrechtscharta sowie die europäische Menschenrechtskonvention und auch das Pariser Abkommen sind völkerrechtlich bindend. Des Weiteren möchte ich an dieser Stelle verweisen auf das bundesdeutsche Grundgesetz inklusive Art. 20a „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere“ und den genau dies bekräftigenden Bundesverfassungsbeschluss vom März 2021. – Siehe auch Wolfgang Lührsen und Marc Pendzich (2023): SPRACHE MACHT ZUKUNFT – Ein klimagerechtes und zukunftsfähiges Vokabular, vadaboéBooks @ BoD, S. 37 sowie online unter https://sprache-macht-zukunft.de/proaktives-wording.

[12] Das Prinzip, nicht in Ländern, Religionen oder Kulturen zu denken, sondern stets die gesamte Lebenswelt und Menschheit in die Gedankengänge und Argumentationen einzubeziehen. Letztlich ist in Zeiten der globalen multiplen Krise ausschließlich ‚one planet thinking‘ zukunftsfähig.

[13] vgl. Hamburger Zukunftsmanifest (2020): „Hamburger Zukunftsmanifest – Leitbild für eine grundlegend neue Politik“.  In: Zukunftsrat Hamburg, 11/2020, online unter https://www.zukunftsrat.de/wp-content/uploads/201103_Hamburger_Zukunftsmanifest.pdf (Abrufdatum 17.01.2023). [Transparenz durch Offenlegung: Das Hamburger Zukunftsmanifest ist maßgeblich in Mitarbeit des Autoren von Wir sind Erde entstanden.]

[14] vgl. frz. Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, Immanuel Kant sowie GG Art. 2. – Siehe auch Wolfgang Lührsen und Marc Pendzich (2023): SPRACHE MACHT ZUKUNFT – Ein klimagerechtes und zukunftsfähiges Vokabular, vadaboéBooks @ BoD, S. 49 sowie online unter https://sprache-macht-zukunft.de/proaktives-wording.

[15] Dies ist abgesichert in Deutschland durch GG Art. 20a und den Bundesverfassungsgerichtsbeschluss. Das bedeutet m. E., dass Politiker:innen verfassungswidrig handeln, wenn sie ökologisch zögerlich sind und unzureichenden Klima-  und Lebensschutz propagieren.

[16] vgl. Kristin Neff (2012): Selbstmitgefühl. Wie wir uns mit unseren Schwächen versöhnen und uns selbst der beste Freund werden. Kailash.

[17] vgl. Wolfgang Lührsen und Marc Pendzich (2023): SPRACHE MACHT ZUKUNFT – Ein klimagerechtes und zukunftsfähiges Vokabular, vadaboéBooks @ BoD, S. 15 sowie online unter https://sprache-macht-zukunft.de/hauptaussage-zum-zustand-der-welt.

[18] vgl. Süddeutsche Zeitung (2023): „Sieben von acht Grenzen des Erdsystems sind überschritten“. In: Süddeutsche Zeitung, 31.05.2023, online unter vgl. https://www.sueddeutsche.de/wissen/klimawandel-erde-menschheit-planetare-grenzen-ueberschritten-zerstoerung-1.5892878 (Abrufdatum 07.06.2023), Erläuterung ‚planetare Belastungsgrenzen‘ siehe Lührsen, Wolfgang u. Pendzich, Marc (2023): SPRACHE MACHT ZUKUNFT – Ein klimagerechtes und zukunftsfähiges Vokabular, vadaboéBooks @ BoD, S. 34 u. 36 sowie online unter https://sprache-macht-zukunft.de/proaktives-wording.

[19] Hans Jonas (1903-1993), „Ökologischer Imperativ“, in: Das Prinzip Verantwortung, 1979, S. 36.

[20] Ökozän wird hier definiert als das nun, in diesen Jahren auf das Anthropozän folgende Erdzeitalter, in welchem die Menschheit – konkret die Menschen der frühindustrialisierten Staaten – die  globale Lebenswelt derart zerstört hat, dass sie sich nun unverzüglich den planetaren Belastungsgrenzen zu unterwerfen hat, will sie sich nicht absehbar abschaffen.

[21] vgl. Eva von Redecker (2023): „Philosophin über die Klimakrise: ‚Freiheit besteht in erfüllter Zeit‘“. [Tobias Becker und Tobias Rapp im Gespräch mit Eva von Redecker.] In: Der Spiegel, 19.05.2023, online unter https://www.spiegel.de/kultur/philosophin-ueber-die-klimakrise-freiheit-besteht-in-erfuellter-zeit-a-4e91f846-5aad-40ab-a004-15b0d54da125 (Abrufdatum 21.05.2023) [paywall].

[22] vgl. Wolfgang Lührsen und Marc Pendzich (2023): SPRACHE MACHT ZUKUNFT – Ein klimagerechtes und zukunftsfähiges Vokabular, vadaboéBooks @ BoD, S. 36 sowie online unter https://sprache-macht-zukunft.de/proaktives-wording. Hier heißt es: „Es gibt eine Reihe von Erdsystemen, die uns Menschen, Tiere und Pflanzen am Leben halten, darunter die Artenvielfalt, auch ‚web of life‘ (auf Deutsch: Netz des Lebens) genannt: Klima, Wälder, Ozeane, Trinkwasser und Ozonschicht. Diese lebensstiftenden Systeme haben Grenzen, man nennt sie die ‚planetaren Belastungsgrenzen‘. Überschreiten wir Menschen eine oder mehrere ökologische Grenzen dieses Planeten dauerhaft, ist alles Leben bedroht“.

[23] vgl. Marc Pendzich (2023): Eine neue Geschichte der Zukunft. Essays und Leitlinien4Future, 2. erweiterte Auflage, S. 18f. sowie https://eineneuegeschichtederzukunft.de/, S. 26. – Hier heißt es: „In einer CO2-freien Null-Emissionen-Welt sind Kriege nicht möglich, weil sie z. B. durch Zerstörung und dem an-schließenden Wiederaufbau stets Emissionen hervorrufen. Nichts verdeutlicht besser, wie umfangreich die gegenwärtige Menschheitsherausforderung ist, als der für Null-Emissionen erforderliche Weltfrieden.“

[24] vgl. das Mahatma Gandhi (1869-1948) zugeschriebene Zitat: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Konkret sagte er: „We but mirror the world. All the tendencies present in the outer world are to be found in the world of our body. If we could change ourselves, the tendencies in the world would also change. As a man changes his own nature, so does the attitude of the world change towards him. This is the divine mystery supreme. A wonderful thing it is and the source of our happiness. We need not wait to see what others do.“ – Siehe: https://josephranseth.com/gandhi-didnt-say-be-the-change-you-want-to-see-in-the-world/ (Abrufdatum 27.03.2022).

[25] Der Erkenntnistheoretiker Hans-Peter Dürr bezeichnet uns „Teilnehmenden… in Systemen mit Menschen … [als] Wirks. Wir wirken aufeinander. Unsere [z. B. politisch oder persönlich motivierte, egal wie kleine] Aktion beeinflusst die nächste Reaktion im System, jede:r von uns nimmt mit seinem und ihrem Verhalten Einfluss auf seine und ihre Mitmenschen.“ In: Maja Göpel (2022): Wir können auch anders. Aufbruch in die Welt von morgen. Ullstein. S. 39, siehe auch Marc Pendzich (2022): Eine neue Geschichte der Zukunft. Essays und Leitlinien4Future, 2. erweiterte Auflage, S. 26, online unter https://eineneuegeschichtederzukunft.de/.

[26] vgl. Josef Kirschner (1931-2016): „Der Überfluss beginnt, wenn Du etwas kaufst, weil andere es besitzen.“ In: Die Egoisten-Bibel. Anleitung fürs Leben. Herbig, 1999, S. 47. – Werbung wirkt. Entlarve sie daher bewusst als das, was sie i. d. R. ist: ein Lügengerüst, das vom eigenen Leben und von den eigenen Bedürfnissen ablenkt.

[27] Dieser Satz ist der Startseite der Website Tiefe Anpassung  Kollektive Resilienz in der globalen Krise entnommen, siehe https://tiefe-apassung.de (Abrufdatum 01.06.2023).

[28] vgl. Psychologists for Future, z. B. Katharina van Bronswijk (2022): Klima im Kopf. Angst, Wut, Hoffnung: Was die ökologische Krise mit uns macht. oekom und Lea Dohm und Mareike Schulze (2022): Klimagefühle. Wie wir an der Umweltkrise wachsen, statt zu verzweifeln. Knaur.

[29] vgl. Peter Rühmkorf (1929-2008): „Bleib erschütterbar und widersteh.“ – Titel eines Gedichts. – sowie Mahatma Gandhis Ansatz des gewaltfreien Widerstands.

[30] vgl. Marc Pendzich (2022): Eine neue Geschichte der Zukunft. Essays und Leitlinien4Future, 2. erweiterte Auflage, S. 17 sowie online unter https://eineneuegeschichtederzukunft.de/.

[31] vgl. Marc Pendzich: LebeLieberLangsam. Ein [Web-]Portal für zukunftsfähiges Leben: Ich brauch das alles nicht. Weniger ist mehr, online unter https://lebelieberlangsam.de.

[32] vgl. Chögyal Namkhai Norbu (1938-2018), tibetischer Autor, Historiker und Dzogchen-Meister in der Film-Doku My Reincarnation, 2011. – Gut ins eigene Leben zu übersetzen bspw. als „Wer ein Auto hat, hat Autoprobleme wie z. B. Anschaffungs-, Versicherungs- und Wartungskosten – das alles kostet relevant Zeit, Nerven, Energie, Arbeitskraft und Geld. …können Sie auf sämtliche Konsumbereiche übertragen.

[33] vgl. Marc Pendzich (2022): Eine neue Geschichte der Zukunft. Essays und Leitlinien4Future, 2. erweiterte Auflage, S. 24 sowie online unter  https://eineneuegeschichtederzukunft.de/.

[34] vgl. ebd.

[35] terran leben, d. h. „auf dem Boden [der Tatsachen bzw. unseres Planeten] bleiben und nicht fliegen“ (https://terran.eco/ (Abrufdatum 01.06.2023), geerdeter Lebensstil: terran leben, terran reisen, durchaus auf Kreuzfahrten erweiterbar. Bedauerlicherweise ‚übersieht‘ der Begriff den motorisierten Individualverkehr (MIV). Gleichzeitig steckt darin eine schöne Denk-Revolution. >> ähnlich, aber umgangssprachlicher: ‚planetenkonform leben‘.

[36] Begründung in Kurzform: Tierindustrie schadet der Atmosphäre (z. B. Methan), trägt damit zur Erderhitzung bei, verbraucht zu viel Trinkwasser sowie beim Futteranbau zu viel Ackerfläche, die für sehr viel mehr pflanzliche Lebensmittel für Menschen genutzt werden kann, zerstört auch heute noch täglich riesige Flächen Regenwald, verseucht das Trinkwasser (übermäßige Gülleproduktion bedeutet z. B. Nitratverschmutzung des Grundwassers), ist zutiefst unethisch (eine tierindustrielle artgerechte Haltung ist ein Widerspruch in sich und unmöglich.) und ungesund (die meisten Menschen der frühindustrialisierten Staaten essen viel zu viel Tierproteine, hinzu kommt die zweithöchste UN-Krebsrisikoeinstufung von rotem Fleisch sowie die höchste UN-Krebsrisikoeinstufung von weiterverarbeitetem Fleisch, d. h. für jede Form von fleischhaltiger Wurst. – Nachweise siehe agrarkultur.handbuch-klimakrise.de und fleisch.handbuch-klimakrise.de.

[37] Ob nun Bio-Lebensmittel besser schmecken und gesünder sind – oder nicht, ist hier sekundär. Es geht vorrangig darum, die richtigen Geschäftsmodelle zu fördern und zur Bewahrung bzw. Regeneration von Humus und gesunder Ackerböden beizutragen.

[38] Es gibt nicht den einen Minimalismus. Möge jede:r für sich herausfinden, was für sie: ihn passt. Hier nur noch einmal der Hinweis: Ein genügsames Leben, das also ohne HöherSchnellerWeiter auskommt, ist ein gutes Leben, bei dem man bei sich selbst bleibt und auf diese Weise mitbekommt, das man lebt.

[39] Tipp: Schaffen Sie sich möglichst „once in your life“-Gegenstände an, die keiner kurzlebigen Mode verhaftet sind und lieben Sie diese, weil sie zu Ihnen gehören: Was haben Sie nicht alles mit Ihrem alten Rad erlebt? – Wo das nicht geht, kann man auf Langlebiges, auf Secondhand, auf Upgecyceltes, Selbstgemachtes etc. pp zurückgreifen. Leihen Sie Dinge probeweise, bevor Sie sie wirklich erwerben: Damit nichts im Keller rumsteht.

[40] vgl. Josef Kirschner (1999): „Der Überfluss beginnt, wenn Du etwas kaufst, weil andere es besitzen.“ In: Die Egoisten-Bibel. Anleitung fürs Leben. Herbig, S. 47.

[41] vgl. Astrid Lindgren: „Macht zu haben, ohne sie zu missbrauchen, ist wohl das Schwerste, was es im Leben gibt.“ – siehe dazu Deggerich, Markus (2002): „Wir sehen uns in Nangijala“, in: Der Spiegel, 29.01.2002, online unter: http://www.spiegel.de/kultur/literatur/abschiedsbrief-an-astrid-lindgren-wir-sehen-uns-in-nangijala-a-179595.html (Abrufdatum 22.12.2018) sowie Lindgren, Astrid und Schwardt, Sara (2012, dt. 2015): Deine Briefe lege ich unter die Matratze. Ein Briefwechsel 1971-2002, S. 37.

[42] vgl. „The true meaning of life is to plant trees, under whose shade you do not expect to sit.“ – Nelson Henderson zugeschrieben.

[43] vgl. Wolfgang Lührsen und Marc Pendzich (2023): SPRACHE MACHT ZUKUNFT – Ein klimagerechtes und zukunftsfähiges Vokabular, vadaboéBooks @ BoD, S.  42 sowie online unter https://sprache-macht-zukunft.de/proaktives-wording

[44] ebd. – Erdsystemverantwortung haben selbstverständlich auch alle Menschen, die (noch) keine Kinder haben, denn sie profitieren ihrerseits von dem ewigen Generationenvertrag der Menschheit. Wer langjährig profitiert, hat auch Verantwortung.

[45] Der Buddhismus rät, regelmäßig innezuhalten und sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen – diese Erkenntnis rückt viele Dinge zurecht und lässt uns: erden. Die Römer fassten es in den Satz: „Momentum mori“ – Bedenke, dass du sterben wirst. – Sehr weiterbringend ist auch der nachfolgende Satz von Mário Raúl de Morais Andrade (1893-1945), Schriftsteller, Musikwissenschaftler: „Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.“ – vgl. https://www.positiv-magazin.de/?p=83406 (Abrufdatum 08.06.2022)

[46] vgl. Hermann J. Bayer, Sozialpädagoge, Lebensbegleiter, Trauerredner, 2019: „Meine Lebendigkeit schöpft sich aus dem Wissen um die Endlichkeit des Lebens.“ – siehe: https://www.lebenscafe.de/ (Abrufdatum 17.04.2023).

[47] vgl. Marc Pendzich (2022): Eine neue Geschichte der Zukunft. Essays und Leitlinien4Future, 2. erweiterte Auflage, S. 17f. sowie https://eineneuegeschichtederzukunft.de/.